Keine Bühne für die rassistische, rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) im Theater Gessnerallee in Zürich

Das Theater Gessnerallee hat für den 17. März Marc Jongen von der rassistischen, reaktionären AfD zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel «Die neue Avantgarde» eingeladen. Die Zürcher Sektion der Partei der Arbeit (PdAZ) fordert das Theater Gessneralle auf, diese Veranstaltung unverzüglich abzusagen. Die PdAZ ruft alle EinwohnerInnen von Zürich (und nicht nur) auf, sich aktiv am Widerstand gegen diese Veranstaltung zu beteiligen.

Marc Jongen ist einer der raffiniertesten Demagogen in den Reihen der AfD und verfasst deren Parteiprogramm. Er verwahrt sich gegen die Gleichstellung der Geschlechter, fordert eine Steigerung der Geburtenrate in Deutschland und wünscht sich die Rückkehr des «Thymos» in die deutsche Politik. Darunter versteht er Zorn, Wut und Empörung. Diese «Zornpolitik» ist in der AfD ideologisch verwurzelt und längst zur militanten Handlungsanweisung geworden. Jede Störung einer Theatervorstellung, jeder Angriff auf linke Veranstaltungen,  ja gar jede brennende Unterkunft für geflüchteten Menschen sind angewandte «Zornpolitiken» und werden durch diesen Diskurs «legitimiert».

Die AfD pflegt intensiven Kontakt zu neofaschistischen Parteien und Organisationen. Die rassistischen Parolen, Positionen und Aktionen von Jongens Partei auf den Strassen und in den Parlamenten sind bekannt. Sie finden aber auch auf andern Ebenen statt. Ein konkretes Beispiel von vielen: In Dessau, im Bundesland Sachsen-Anhalt, plädierte die AfD Ende 2016 für die Absetzung des Tanztheaterprojekts «Das Fremde so nah» am Anhaltischen Theater. Die Inszenierung mit syrischen und deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurde aus Reihen der AfD als «manipulatives Theater-Projekt» bezeichnet, das darauf ziele, «Jugendlichen den Sinn für die Differenz zwischen dem Eigenen und dem Fremden abzuerziehen» (Gottfried Backhaus, AfD-Landtagsabgeordneter in Sachsen-Anhalt).

Marc Jongen aufs Podium zu setzen und von einem «Experiment» zu sprechen, wie es das Theater Gessnerallee tut, zeugt von Blauäugigkeit. Es braucht lediglich einen Blick in die Geschichte um zu verstehen und zu begreifen, zu was «Experimente» mit rechtsextremen Parteien geführt haben. Aber auch heute sind diese Kräfte eine grosse Gefahr und in ganz Europa auf dem Vormarsch. Die Aufgabe von Kunst und Kultur muss es sein, diesen faschistoiden Kräften Einhalt zu gebieten und nicht, ihnen eine Plattform zu geben.

Keine Bühne für die AfD in der Gessnerallee! Wir rufen alle EinwohnerInnen der Stadt Zürich auf, den Offenen Brief zu unterschreiben und das Theater mit Protestbriefen und Emails aufzufordern, die Veranstaltung unverzüglich abzusagen! Eine Mustervorlage ist unten zu finden.

Partei der Arbeit Zürich

Musterbvorlage für Protestemail an Herr Roger Merguin, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Theaters Gessneralle: merguin@gessnerallee.ch

Sehr geehrter Herr Merguin

Als künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Theaters Gessnerallee haben Sie die Möglichkeit dahingehend Einfluss zu nehmen, dass die geplante Veranstaltung vom 17. März mit Marc Jongen von der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) abgesagt wird.

Wie Sie wissen, sind Marc Jongen und seine Partei VerfechterInnen und AkteurInnen der so genannten «Zornpolitik». Gewalttaten, wie etwa Brandanschläge auf Unterkünfte von geflüchteten Menschen, werden von der AfD durch diesen Diskurs «legitimiert».

Marc Jongen aufs Podium zu setzen und von einem «Experiment» zu sprechen, wie das Ihr Theater tut, zeugt von Blauäugigkeit. Es braucht lediglich einen Blick in die Geschichte um zu verstehen und zu begreifen, zu was «Experimente» mit rechtsextremen Parteien geführt haben. Aber auch heute sind diese Kräfte eine grosse Gefahr und in ganz Europa auf dem Vormarsch. Die Aufgabe von Kunst und Kultur muss es sein, diesen faschistoiden Kräften Einhalt zu gebieten und nicht, ihnen eine Bühne anzubieten.

Ich bitte Sie und fordere Sie gleichzeitig auf, die Veranstaltung vom 17. März mit Marc Jongen abzusagen.

Freundliche Grüsse