Taten statt Worte!

Besser als die leeren Versprechen der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow ist ein Systemwandel mit einer sozialen Lösung für die Klimakrise. Die Stellungnahme der Partei der Arbeit der Schweiz.

«Ich spreche, während die Kinder der Inseln sich der Realität stellen müssen und fragen: ‹Politiker:innen: Wann lasst ihr den Worten Taten folgen? Wann hört ihr auf, leere Versprechungen zu machen?›» So Wavel Wamkalawan, Präsident der Seychellen an der Weltklimakonferenz, die am Freitag, 12. November, in Glasgow ihre Arbeit beendete.

Wurde der Hilferuf erhört? Haben sich die Mächtigen dieser Welt entschlossen,  «den Worten Taten folgen» zu lassen? Die Antwort ist: Nein. Viele schöne Parolen und Versprechen waren zu hören, aber nichts davon ist verpflichtend. Eine feierliche Entscheidung wurde dennoch gefällt: Die Kohlenstoffneutralität muss bis 2050, 2060 oder gar 2070 erreicht werden. Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist an der Konferenz «Realismus»: Versprechen für eine Zukunft in dreissig Jahren, damit an der Gegenwart nichts geändert wird.

Der Klimanotstand ist kein Problem, das uns erst 2050 betreffen wird. Es ist eine Katastrophe, die längst eingetreten ist. Bereits heute gibt es erhebliche Schäden, die immer schlimmer werden, wenn nicht sofort etwas dagegen unternommen wird. Simon Kofe, Aussenminister von Tabula, hielt seine Rede am COP26 mit den Füssen im Wasser. Auf Land, das bis vor wenigen Jahren noch trocken war. Der Meeresanstieg, die Erosion der Küsten sind bereits im Gange. Die Inselstaaten drohen in den Fluten für immer unterzugehen. Dürren, Entwaldung, unerträgliche Hitze, extreme Wetterereignisse… Dies alles ist auf die globale Erwärmung zurückzuführen. Bereits heute sind hunderte Millionen Menschen betroffen.

Unternommen wird trotzdem beinahe nichts. Die Treibhausgasemis-sionen steigen weiter an, wie auch der Gebrauch von fossilen Brennstoffen. Wir steuern direkt auf die Katastrophe zu. Das gegenwärtige System und die herrschende Klasse haben bewiesen, dass sie offenbar nicht fähig sind, die notwendigen Veränderungen durchzuführen. Keinem ihrer Versprechen kann man glauben.

Selbst wenn es gewollt wäre, kann keine Lösung im heutigen System gefunden werden. Die Klimakatastrophe ist eine direkte Folge des Kapitalismus und seinem Streben nach Profitmaximierung. Das unendliche Wachstum im Kapitalismus und die daraus resultierende monströse Verschwendung sind die notwendige Folge der Kapitalakkumulation. Damit dem ein Ende gesetzt werden kann, müssen wir das System ändern. Bereits 2007 sagte Evo Morales: «Die Welt leidet an einem Fieber, das durch den Klimawandel verursacht wird, und die Krankheit ist das kapitalistische Erfolgsmodell. Glücklicherweise ist diese Krankheit, obwohl sie tödlich verläuft, nicht unheilbar. Der Sozialismus ist das Heilmittel.»

Die Partei der Arbeit kämpft dafür, dass dieser Systemwandel Realität wird. Nur dann werden wir in der Lage sein, die Klimakrise sozial zu lösen. Und zwar so, dass nicht die Arbeiterklasse und die werktätigen Menschen bestraft werden, sondern die wahren Verursacher:innen der Umweltverschmutzung: die multinationalen Konzerne und der Lifestyle der reichsten dieser Welt. Dieses Versprechen werden wir einhalten.

Partei der Arbeit der Schweiz
12. November 2021