Partei der Arbeit fordert Tag der Arbeit als Feiertag ein!

1mai_frei_plakat_quer2Die Partei der Arbeit des Kantons Bern lanciert eine Petition an den Regierungsrat des Kantons Bern zur Einführung des 1. Mai als Feiertag im ganzen Kanton und fordert ihn auf, sich für eine einheitliche Lösung auf Bundesebene im Sinne der ArbeiterInnenbewegung einzusetzen.

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Zum Feiertag wurde 1889 am Internationalen Sozialisten-Kongress (Gründung der Zweiten resp. Sozialistischen Internationale) in Paris aufgerufen, um ihn 1890 erstmals weltweit zu begehen, und an den Haymarket Riot zu erinnern, 1886 in den USA (Chicago, IL) von der Polizei blutig niedergeschlagene Streiks von Gewerkschaften und Reden von Anarchisten. Erinnert wurde da wiederum an die erfolgreichen Demos in Australien von 1856. Gefordert wurde jeweils der 8-Stunden-Tag.

Die PdA des Kantons Bern ruft die rot-grüne kantonalbernische Regierung dazu auf, den Tag der Arbeit zum kantonsweiten gesetzlichen öffentlichen Feiertag zu erklären, wie es schon in 8 Kantonen gänzlich (und in zwei weiteren zur Hälfte) der Fall ist, und sich dafür im Grossrat sowie per Standesinitiative auf Bundesebene einzusetzen.
In vielen Nachbarkantonen (NE und JU ganz, SO, FR, AG halb oder teilweise) und in allen Nachbarländern ganztags (ja, sogar im Fürstentum Liechtenstein) wird dieser Tag offiziell begangen und die Arbeit ganz oder wie gesagt zumindest halbtags niedergelegt. Bern hat als reformierter Kanton im Vergleich zu anderen und katholischen Kantonen sowieso eine unterdurchschnittliche Anzahl an Feiertagen – und im Vergleich zu den umliegenden Ländern erst recht, die zum Teil bis zu anderthalb Mal mehr Feiertage haben.
Es geht darum, dem Kampf der werktätigen Bevölkerung zu gedenken, die den Achtstundentag (vorher waren über 12 Stunden üblich) erkämpft hat, die AHV gefordert hat, auch Lohnerhöhungen, die 5-Tage-Woche, das Frauenstimmrecht, die Mutterschaftsversicherung und andere Zugeständnisse den Herrschenden abgerungen hat. Sie wurden massgeblich durch linke Parteien und Gewerkschaften erkämpft.
Weitere Kämpfe müssen geführt werden. Zur Zeit sind es leider vor allem Abwehrkämpfe, da einige dieser Errungenschaften bedroht sind durch den neoliberalen Kapitalismus mit seinen Steuergeschenken für Reiche, Sparrunden, die die Ausgebeuteten ausbaden müssen, undemokratische Nationalbankentscheide etc. Nun ist es deshalb höchste Zeit, unseren Feiertag zu institutionalisieren, um in den bevorstehenden Kämpfen besser gerüstet zu sein, mehr Ressourcen zu haben, indem man frei hat und Lohn bekommt.
Darum ist das kantonale Gesetz vom 1. Dezember 1996 über die Ruhe an öffentlichen Feiertagen unter Artikel 2 Buchstabe c um den Tag der Arbeit noch in dieser Legislatur zu ergänzen. Zudem soll der Kanton Bern durch eine Standesinitiative zusammen mit andern Kantonen, die den Feier- oder Ruhetag als solchen anerkennen, eine eidgenössische Lösung anstreben, damit der Tag der Arbeit genauso wie schon der Nationalfeiertag in der Bundesverfassung steht und überall in der Schweiz ohne Wenn und Aber gilt. 2008 haben die Behörden der Stadt Bern zum Beispiel keinen Demonstrationsumzug dulden wollen, weil der Tag der Arbeit per Zufall auf Auffahrt fiel, und bewilligten nur Platzkundgebung und Fest. Eine (unbewilligte) Demo mit traditioneller Route fand dank revolutionären Kräften trotzdem wie gewohnt und ohne Zwischenfälle statt.

Medienmitteilung der Partei der Arbeit Bern, 30. April 2015