Petition: Bauarbeiter verdienen mehr!

Die PdA Schweiz steht hinter der Petition der Unia für die Rechte der Bauleute. Im Juni waren wir bei der grossen Demonstration in Zürich zur Unterstützung der Arbeiter*innen auf dem Bau. Für den Arbeitskampf im Bauhauptgewerbe haben wir eine Stellungnahme verfasst: Hier zu lesen

Hier kannst du die Petition der UNIA unterzeichnen

Mit dieser Petition stellen wir uns hinter die Bauarbeitenden und verlangen von den Baumeistern, dass sie sich auf echte Verhandlungen für einen Landesmantelvertrag (LMV) mit fairen Arbeitsbedingungen einlassen, statt Verschlechterungen und Drohungen auszusprechen.

Darum geht’s in den LMV-Verhandlungen

Aktuell wird der Landesmantelvertrag (LMV) Bau zwischen den Gewerkschaften und dem Baumeisterverband neu verhandelt. Dieser Gesamtarbeitsvertrag regelt die Löhne und Arbeitsbedingungen von allen Bauarbeitenden in der Schweiz. Mit der Neuverhandlung gäbe es die Chance, die dringlichen Probleme auf dem Bau zu lösen. Doch was macht der Baumeisterverband stattdessen? Er fordert weitere unmenschliche Verschlechterungen für die Arbeitnehmenden:

  • die Normalisierung der 58-Stunden-Woche,
  • unplanbare und kurzfristig diktierte Arbeitszeiten nach dem Willen des Chefs
  • und einfachere Möglichkeiten, ältere Bauarbeitende zu entlassen und dann in der tiefsten Lohneinstufung wieder anzustellen.
  • Der Höhepunkt ist jedoch die Drohung, dass sie den LMV vollständig abschaffen wollen, wenn die Bauleute die Verschlechterungen nicht akzeptieren.

Die Wirtschaft floriert

Das lassen wir so nicht stehen. Denn in der Schweiz gibt es rund 80’000 Bauarbeitende. Sie sorgen dafür, dass unsere Schulen und Spitäler gebaut werden, die Strassen immer in einwandfreiem Zustand sind und die Wirtschaft dadurch weiter florieren kann – selbst als in den letzten Jahren viele andere im Home-Office waren. Denn auch während der intensiven Corona-Zeit wurde praktisch durchwegs weiter gebaut.

Volle Auftragsbücher, kaputte Bauleute

Auch deswegen boomt seit Jahren die Bauwirtschaft und die Auftragsbücher der Baumeister sind dementsprechend voll. Weniger gut geht es jedoch den Bauarbeitenden selbst. Denn es wird immer mehr mit immer weniger Leuten gebaut, die Termine werden immer kürzer und die Reisezeiten immer länger.

Wegen der harten und oftmals gefährlichen körperlichen Arbeit auf dem Bau spüren so gut wie alle Leute auf dem Bau die gesundheitlichen Folgen des steigenden Drucks und erst recht die Auswirkungen davon auf das Familienleben. Fakt ist: Pro Jahr fällt einer von sechs Bauarbeitenden einem Unfall zum Opfer.

Fachleute haben genug von der Branche

Eine weitere Folge der Missstände auf dem Bau: Immer mehr gut ausgebildete Fachleute verlassen die Branche. So kehrt jeder zweite gelernte Maurer über kurz oder lang der Branche den Rücken: Die Zahl der neuen Lernenden hat sich so gut wie halbiert und es fehlen bereits heute hunderte von Polieren.

Kurz gesagt: Die Zustände und Arbeitsbedingungen auf den Baustellen sind besorgniserregend und werden der wichtigen Arbeit der Bauleute nicht gerecht.